Ich wollte schon immer Schiedsrichter werden
Tom ist 2004 geboren und bereits seit 2017 Schiedsrichter für den TSV. Er zählt zu den größten Schiedsrichtertalenten der Region und ist im Perspektivkader der hessischen Nachwuchsschiedsrichter.
Nun steigt er in die Verbandsliga auf und ist zusätzlich in der B-Jugend-Bundesliga als Schiedsrichter im Einsatz. Zeit für uns, ihn Euch vorzustellen.
Hallo Tom
Du hast in 2009 bei uns als Bambini die ersten Fußballerfahrungen gesammelt. Torhüter war Deine Lieblingsposition. Später hast Du die Hand-, nicht jedoch die Fußballschuhe an den Nagel gehangen und bist Schiedsrichter geworden.
Gerne möchten wir Dir heute ein paar Fragen stellen.1
Wie kommt man vom Fußballer zum Schiedsrichter – was hat Dich geleitet?
Ich bin schon immer ein entscheidungsfreudiger Mensch gewesen. Vor allem das sollte ein Schiedsrichter mitbringen. Allerdings weiß ich gar nicht mehr genau, ob es ein Schlüsselerlebnis war, welches mich zu Schiedsrichterei gebracht hat oder ob es eher ein Prozess war. Ich bin nun bereits sechseinhalb Jahre Schiedsrichter und kann nur so viel sagen: „Ich wollte schon immer Schiedsrichter werden“!
Wir erinnern uns, dass Du die Ausbildung bereits mit 12 Jahren gemacht hast – Wie hast Du das geschafft?
Wie oben erwähnt, kann mich nur dran erinnern, dass ich schon immer Schiedsrichter sein wollte. Ich habe bereits mit neun Jahren Kontakt zum Kreis Hersfeld-Rotenburg aufgenommen und angefragt, ab welchem Alter man den Neulingslehrgang besuchen kann. Ich wurde dann zu einem Spiel in Melsungen eingeladen, bei dem ich dem SR-Gespann über die Schultern schauen durfte.
Nach diesem Erlebnis musste ich dann noch 3 Jahre warten, bis ich mit dem Mindestalter von 12 Jahren den Neulingslehrgang besuchen durfte.
Verrate uns und unseren Mitglieder ein wenig über Dich.
Ich bin aktuell 18 Jahre alt und strebe mein Abitur im Jahr 2024 in Melsungen an. Außerhalb des Fußballs, spiele ich noch Schlagzeug. Auch der Darts-Sport gefällt mir recht gut, sodass dass schauen der WM im Winter, ein Muss in jedem Jahr ist. Jedoch ist der Fußball, besser gesagt die Schiedsrichterei, mein absolutes Lieblings-Hobby.
Welchen Status hast Du aktuell, kannst Du uns zu Deinem Werdegang an der Pfeife berichten. Was waren wichtige Momente?
Ab der kommenden Saison 2023/24 werde ich als Schiedsrichter in der Verbandsliga, sowie als Assistent in der B-Jugend Bundesliga eingesetzt. Der Aufstieg in diese beiden Spielklassen ist etwas sehr Besonderes für mich persönlich, da ich fünf Jahre ausschließlich in der Jugend auf Kreisebene unterwegs war. Die ersten Freundschaftsspiele der Herren kamen im Frühjahr 2022, sodass ich nun in circa eineinhalb Jahren durch die Ligen der Kreisliga B, Kreisliga A, Kreisoberliga und nun auch der Gruppenliga in die Verbandsliga aufgestiegen bin.
Diesen schnellen Aufstieg der letzten 1,5 Jahre verdanke ich vor allem den Menschen, die mich regelmäßig begleitet und gecoacht haben. Klar gehört auch Fleiß, eigene Motivation und etwas Talent dazu, aber ein Feedback von außerhalb ist unglaublich viel Wert, um sich selber zu verbessern.
Gibt es Spiele oder Ereignisse in Deinem Schiedsrichterleben, die hängen bleiben? Gibt es besondere Begegnungen?
Ja die gibt es! Ich habe bereits sowohl positive als auch negative Erfahrungen machen dürfen. Die Positiven überwiegen jedoch voll und ganz, sodass die negativen Erfahrungen bisher eher die Ausnahme sind. Besonders positiv sind die Begegnungen mit den Menschen, die ich durch diese Leidenschaft der Schiedsrichterei kennenlernen durfte. Ich habe eine Menge neuer, guter Freunde durch dieses Hobby kennengelernt. Viele Trainer, die ich bereits aus den letzten Jahren der Jugend kenne, laufen mir immer noch häufig, auch im Herrenbereich, über den Weg.
Eins der seltenen negativen Ereignisse, hatte ich in einem Kreisoberliga Spiel, in dem ich in einer Aktion 2x rot und eine Zeitstrafe aussprechen musste. Ein hitziges und unangenehmes Spiel, in dem ich froh war, dass Ordner vorhanden waren. An sich sind mir Spiele, in denen die Mannschaften alles geben und ich allerhand zu tun habe am liebsten, da diese mich am besten lernen lassen und es nach jedem solcher Spiele eine Menge aufzuarbeiten gibt. Doch dieses Kreisoberliga Spiel war besonders in der oben genannten Szene mit einem unguten Gefühl verbunden und ist es auch heute noch!
Das erste Hessenliga Spiel war jedoch ein absolutes Highlight. Es war bei der 2. Mannschaft von Eintracht Frankfurt gegen Waldgirmes. Ein absolut überragender Spielort, an den ich sehr gerne zurückdenke.
Welche Ziele als Schiedsrichter möchtest Du gern Mittel- und längerfristig erreichen?
Auf diese Frage antworte ich eigentlich immer: „So weit wie es geht, geht’s“. Nun bin ich mit 18 Jahren bereits in der Verbandsliga und es ging meist bergauf für mich. Jeden erfahrenen Schiedsrichter den ich kenne, hat auch mal schlechte Spiele erlebt. Das wird mir wohl nicht erspart bleiben und macht daher eine Voraussage, wo es mal hingehen wird, unmöglich. Klar möchte ich weiter aufsteigen und träume auch von vollen Stadien. Das sollte man aus meiner Sicht auch in diesem Alter, wenn einem die Türen offen stehen.
Wichtig für mich ist, jedes Spiel konzentriert und motiviert anzugehen, denn das ist das Einzige und Beste was ich tun kann. Alles Weitere muss ich dann sehen. Bislang bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe und werde auch weiterhin mein Bestes geben und dann mal schauen was die Zukunft bringt.
Danke Tom, wir wünschen Dir für Deinen weiteren Werdegang viel Glück und Erfolg. Gut Pfiff!
Schiedsrichter Johannes
Die Freude am Pfeifen steht im Vordergrund Johannes ist 2008 geboren und seit 2024 Schiedsrichter für den TSV. Heute stellen wir…
Schiedsrichter Jörg
Unser Dienstältester Jörg ist gefühlt seit einer Ewigkeit Schiedsrichter für den TSV. Unsere Schiedsrichter Kontakt…
Unsere Schiedsrichter
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- Das Interview führten wir im Juni 2023
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